Kräuter und pflanzliche Mittel gegen Blähbauch
Blähungen können den Alltag auf den Kopf stellen – sie sind lästig und manchmal sogar richtig schmerzhaft. In vielen Fällen werden sie durch falsche Ernährungsgewohnheiten, Stress oder eine unausgeglichene Darmflora begünstigt. Das Resultat: Schmerzen, ein Blähbauch und Darmgeräusche, die die Betroffenen mühsam zu unterdrücken versuchen. Zum Glück bietet die Natur eine Vielzahl von pflanzlichen Mitteln, die Linderung verschaffen können. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die wichtigsten Kräuter gegen Blähbauch und Blähungen vor und geben Ihnen allgemeine Tipps, mithilfe derer Sie den unangenehmen Gasansammlungen im Bauch den Kampf ansagen können.
Die Ursachen von Blähungen sind vielfältig, doch oftmals treten sie ernährungsbedingt auf. Bestimmte Lebensmittel wirken von Natur aus blähend – dazu zählen etwa Hülsenfrüchte, verschiedene Kohlsorten, Zwiebeln, Knoblauch sowie kohlensäurehaltige Getränke. Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten wie Glutenunverträglichkeit, Laktose- oder Histaminintoleranz können Blähungen begünstigen. Bei anhaltenden oder schmerzhaften Beschwerden ist es deshalb ratsam, einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen, um die Ursachen abzuklären und etwaige Unverträglichkeiten auszuschließen.
Neben der Ernährung spielt die Psyche eine wichtige Rolle: Emotionale Belastungen und Stress können die Verdauung negativ beeinflussen. Bewegungsmangel, wie er beispielsweise bei überwiegend sitzenden Bürotätigkeiten vorkommt, fördert die Entstehung von Blähungen zusätzlich.
Weitere mögliche Ursachen sind eine gestörte Darmflora infolge einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Darms, entzündliche Darmerkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente sowie hastiges Essen. Während der Schwangerschaft sorgt außerdem ein erhöhter Progesteronspiegel für das vermehrte Auftreten von Blähungen.
Insbesondere die Früchte der Doldenblütengewächse Anis, Fenchel und Kümmel gelten als klassische Karminativa. Ihre ätherischen Öle entfalten ihre krampflösenden Effekte ideal, wenn sie in Form von Tee eingenommen werden. Viele Verdauungstees wie unser DR. KOTTAS Anis-Fencheltee setzen auf eine Kombination dieser heilkräftigen Gewürze.
Eine Kulturpflanze mit langer Tradition ist Anis (Pimpinella anisum). Schon die alten Römer nutzten Anisfrüchte in der Kulinarik. Bekannt ist das vielseitige Gewürz vor allem als Zutat diverser Brotmischungen und Backwaren. Im Kräuterbuch des deutschen Naturforschers Lonicerus (1528–1586) wird Anis als blähungstreibendes Mittel beschrieben.
Die rund 3 mm langen, aromatisch riechenden Anisfrüchte enthalten rund 2 bis 6 % ätherisches Öl, hauptsächlich trans-Anethol. Sie wirken entblähend sowie entkrampfend und fördern die Magensaft- und Speichelsekretion. Auf diese Weise wirken sie überdies appetitanregend. Aufgrund seiner auswurffördernden Wirkung findet Anis bei der Behandlung von Katarrhen der Luftwege ebenfalls Anwendung.
Fenchel (Foeniculum vulgare) galt bereits bei frühen Hochkulturen wie im alten Ägypten, Arabien und China als bedeutende Heilpflanze. Geschmacklich kommt der Fenchel von den drei genannten Karminativa bei den meisten Menschen am besten an. Die blähungstreibende Wirkung ist bei den Fenchelfrüchten üblicherweise stärker als bei Anis, aber schwächer als bei Kümmel.
Die Früchte des Bitteren Fenchel beinhalten rund 3 bis 8,5 % ätherisches Öl mit trans-Anethon und Fenchon als wichtigste Komponenten. Ferner enthalten sind unter anderem Flavonoide, Eiweiß und fettes Öl. Der wohlbekömmliche DR. KOTTAS Fencheltee eignet sich hervorragend zur Unterstützung der Verdauung.
In der Phytotherapie gilt Kümmel als das stärkste blähungstreibende Mittel. Das Doldenblütengewächs hat als Gewürz eine lange Tradition und wächst wild auf Wiesenflächen und Weiden in ganz Europa. Um die Verdauung zu unterstützen und Blähungen vorzubeugen, wird Kümmel in der europäischen Küche traditionell Speisen beigemischt, die als schwer verdaulich gelten – etwa Braten, Gulasch, Kohlgerichte oder Käse.
Arzneilich genutzt werden die Früchte des Echten Kümmels (Carum carvi), die umgangssprachlich fälschlicherweise oft als Samen bezeichnet werden. Diese weisen rund 3 bis 7 % an ätherischem Öl – mit dem Geruchsträger Carvon als Hauptbestandteil – auf sowie Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe und Flavonoide. Kümmel gilt als gut verträglich, weshalb er in vielen Teemischungen für Säuglinge und Kinder enthalten ist, zum Beispiel in unserem DR. KOTTAS Babytee. Zudem können sich äußerliche Kümmelöleinreibungen bei Blähungen und Schmerzen als hilfreich erweisen.
Pfefferminze: Die aromatischen Blätter der Pfefferminze (Menthae piperitae folium) sowie einiger weiterer Minze-Arten haben sich bei Magen-Darm-Beschwerden seit jeher bewährt. Der erfrischende DR. KOTTAS Pfefferminztee* lindert Völlegefühl und Blähungen und wirkt zudem appetitanregend.
Kamille: Bei diversen Verdauungsbeschwerden gilt Kamillenblütentee* als das Mittel der Wahl. Mit ihren wertvollen Wirkstoffen – allen voran dem ätherischen Öl – stellt die Kamille (Matricaria recutita) eine ideale Unterstützung bei krampfartigen Schmerzen im Darm dar. Hinzu kommen ihre wertvollen antibakteriellen und antiviralen Eigenschaften.
Ingwer: Der Wurzelstock des Ingwers (Zingiber officinale) gilt als bewährtes Heilmittel bei unterschiedlichen Verdauungsbeschwerden und Reiseübelkeit. Durch sein leicht scharfes Geschmacksprofil wirkt er wärmend und krampflindernd bei Blähungen. Ingwertee schmeckt ausgesprochen angenehm und kann die Verdauung in Schwung bringen.
Hinweis: Bei anhaltenden oder starken Beschwerden sollten Sie unbedingt einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren, um mögliche Grunderkrankungen auszuschließen.
* Dieses Arzneimittel ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Verwendung für die genannten Anwendungsgebiete registriert ist. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.
Quellen:
Bäumler, S. (2021). Heilpflanzenpraxis Heute. Arzneipflanzenporträts, 3. Auflage, München.
Blaschek, W. (Hrsg.) (2016). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis, 6. Auflage, Stuttgart.
Bühring, U. (2005): Problemfall Blähungen. Praktische Phytotherapie. In: Zeitschrift für Phytotherapie 2005; 26(1): 27-29. DOI: 10.1055/s-2005-865248
Rüffer, A., Eckert, M., Krause, D. & Niebling, M. (2013): Meteorismus und Flatulenz. Hintergründe und Differenzialdiagnostik von Blähungen. In: Erfahrungsheilkunde 2013; 62(1): 11-16. DOI: 10.1055/s-0032-1314740