September 06, 2024

Konzentriert bleiben mit Kräutern

Pflanzliche Mittel für die Konzentration

„Konzentriere dich!“ – diese Ermahnung verfolgt manche von uns seit der Kindheit. Immer wieder sprechen Eltern und Lehrer*innen sie aus, bis sie unsere innere Stimme irgendwann selbst übernimmt. Ob in der Schule, im Studium oder im Berufsleben – eine gute Konzentration ist unverzichtbar, um im Alltag erfolgreich zu bestehen. Es gibt viele Möglichkeiten, das eigene Konzentrationsvermögen in herausfordernden Phasen zu stärken. Pflanzliche Hausmittel wie Melisse, Grüner Hafer und Co. können einen Beitrag dazu leisten. Im folgenden Artikel erfahren Sie, welche Kräuter Ihnen oder Ihren Kindern dabei helfen können, konzentriert zu bleiben.


Was ist Konzentration?


Zuerst möchten wir klären, was wir unter „Konzentration“ verstehen. Schließlich taucht das Wort, das sich vom lateinischen concentra („zusammen zum Mittelpunkt“) ableitet, in vielen Bereichen mit unterschiedlichen Bedeutungen auf. Für uns ist in erster Linie die psychologische Definition des Begriffs relevant. Hier versteht man unter Konzentration die „willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristig erreichbaren Ziels oder das Lösen einer gestellten Aufgabe“ (Stangl 2024).


Konzentration hängt mit Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit zusammen. Unsere Konzentrationsfähigkeit ist dafür verantwortlich, dass wir aufmerksam bleiben und Leistung erbringen können. Ist die Konzentration bei einer Person langfristig beeinträchtigt, liegt eine Konzentrationsstörung oder -schwäche vor. Das medizinische Nachschlagewerk Pschyrembel versteht darunter die „verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd auf ein Thema, eine Tätigkeit oder einen bestimmten Gegenstand bzw. Erlebnisinhalt auszurichten, u. a. mit der Folge erhöhter Ablenkbarkeit“. Ursächlich hierfür können bestimmte psychiatrische oder neurologische Erkrankungen sein.


Daneben gibt es funktionelle Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen (FGK). Bei den Betroffenen liegt keine psychiatrische Erkrankung vor, trotzdem ist ihre Fähigkeit zur Konzentration eingeschränkt. Mögliche Gründe für derartige Störungen sind:

  • Stress

  • Überarbeitung

  • Belastungen durch zwischenmenschliche Konflikte

  • Überzogene Leistungserwartungen

Was hilft uns dabei, uns gut konzentrieren zu können?


Unsere Umwelt hat enormen Einfluss darauf, ob wir uns in einer bestimmten Situation konzentrieren können oder nicht. Bei andauerndem Lärm und Unruhe sind die wenigsten Menschen konzentrationsfähig. Ständige Ablenkung und viel Bewegung um uns herum wirken sich negativ auf unser Konzentrationsvermögen aus.


Ebenso schädliche Auswirkungen auf die Konzentration kann ein exzessiver Medienkonsum haben. In unserer digitalisierten Gesellschaft ist das Smartphone stets griffbereit – und fortwährend prasseln neue Nachrichten auf uns ein. Diese Informationsflut erschwert es uns, die Aufmerksamkeit über eine längere Zeitspanne hinweg auf eine Tätigkeit zu richten. Das Fundament für eine bessere Konzentration legen wir, indem wir eine entspannte Atmosphäre schaffen. Obwohl nicht alle äußeren Einflüsse kontrollierbar sind, können wir in unserer unmittelbaren Umgebung gezielt für Ruhe sorgen.


Ungünstig auf die Konzentrationsfähigkeit wirkt sich emotionaler Stress aus. Leider lässt sich dieser Aspekt schwer beeinflussen. Entspannungsverfahren wie Yoga oder autogenes Training können eine wertvolle Unterstützung bieten. Sport, insbesondere Ausdauersportarten wie Radfahren, Wandern oder Schwimmen, fördern das allgemeine Wohlbefinden und die Konzentration, da sie für eine erhöhte Sauerstoffaufnahme sorgen. Besonders vorteilhaft sind Aktivitäten wie das Tanzen, die Körper und Geist zugleich fordern.


Ferner ist es hilfreich, Konzentrationstechniken wie Meditation zu erlernen, um die Fokussierung zu verbessern. Ein Tipp für alle, die sich beim Meditieren schwertun und/oder sich gerne bewegen: Beginnen Sie damit, beim Schwimmen oder Walken die Tempi zu zählen! Dies hilft Ihnen dabei, in einen meditativen Zustand zu gelangen und die Konzentration zu erhöhen.


Wer nachts gut und ausreichend schläft, bleibt tagsüber für gewöhnlich konzentrationsfähig. Umgekehrt können sich Ein- oder Durchschlafprobleme negativ auf die Konzentration auswirken. Antworten auf die Frage, wie Sie mithilfe von Kräutern besser schlafen können, liefern wir Ihnen in unserem Blogbeitrag zum Thema Schlaf.

In einem ruhigen, entspannten Umfeld klappt es mit der Konzentration gleich viel leichter. Störende Umgebungsgeräusche lassen sich beispielsweise mithilfe von Kopfhörern unterdrücken.

Konzentration und Ernährung


Ein weiterer bedeutender Einflussfaktor auf das Konzentrationsvermögen ist die Ernährung. Essenziell ist der Vitamin-B-Komplex, der sozusagen als „Nervennahrung“ gilt. Dazu gehören die insgesamt acht B-Vitamine, darunter B1 (Thiamin), B6, B9 (Folat bzw. Folsäure) und B12. Unter anderem spielen diese eine wichtige Rolle beim Nerven- und Energiestoffwechsel sowie bei der Blutbildung.


Die B-Vitamine werden nicht vom Körper selbst hergestellt, sondern über die Nahrung aufgenommen. Sie sind in verschiedenen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Gemüse, Getreide oder Hülsenfrüchten enthalten. Ein Vitamin-B-Mangel liegt vor, wenn der Körper in Bezug auf mindestens eines der B-Vitamine unterversorgt ist. In der Regel lässt sich eine solche Mangelerscheinung durch eine ausgewogene Ernährung verhindern. Ergänzend kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie unserem DR. KOTTAS Vitamin B-Komplex sinnvoll sein.


Wenn es zu einem Vitamin-B-Mangel kommt, betrifft dieser meistens Vitamin B12. Dieses findet sich überwiegend in tierischen Lebensmitteln wie Eiern, Fleisch oder Milchprodukten. Daher sind Veganer*innen häufiger davon betroffen. Patient*innen mit chronischen Darmerkrankungen wie Zöliakie oder Morbus Crohn nehmen B-Vitamine schlechter auf und sollten ihre Werte regelmäßig überprüfen lassen. Während einer Schwangerschaft ist der Bedarf an Vitamin B9 (Folsäure) erhöht. Darum empfehlen Expert*innen die zusätzliche Einnahme von Tabletten.


Wichtiger Hinweis: Beachten Sie bitte, dass die Informationen in diesem Beitrag nicht zur Selbstbehandlung oder -diagnose geeignet sind. Bei konkreten Beschwerden oder Unsicherheiten begeben Sie sich unbedingt in fachärztliche Behandlung!


Entscheidend ist für die Konzentration überdies der Blutglukosespiegel (Blutzuckerspiegel). Ist dieser zu niedrig, kann es schwierig werden, klar zu denken. So weisen Konzentrationsstörungen oftmals auf eine Unterzuckerung hin. Ferner ist eine hinreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren für eine normale Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit notwendig.


Eine gesunde Ernährung umfasst auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme – am besten in Form von Wasser oder ungesüßten Kräutertees! Fast jeder kennt es: Wenn man zu wenig trinkt, fällt die Konzentration schwer. Abgesehen davon kann ein zu niedriger Flüssigkeitshaushalt zu einem Abfall des Blutdrucks führen. Dies wiederum kann die Konzentration obendrein stark beeinträchtigen.


Pflanzliche Mittel für die Konzentration


Wie bereits erwähnt, ist eine ausgewogene Ernährung wesentlich für das Aufrechterhalten der Konzentrationsfähigkeit. Daneben gibt es einige pflanzliche Hausmittel und Kräuter, mithilfe derer Sie der Konzentration gezielt auf die Sprünge helfen können.


Grüner Hafer (Avena Sativa)


Der Gattungsname Avena soll vom alten Sanskritwort avasa („Nahrung“) kommen, das lateinische Wort sativa bedeutet „angebaut“. Beim Hafer handelt es sich um ein Süßgrasgewächs, das seinen Ursprung in Kleinasien hat und heute besonders in nördlichen Breiten kultiviert wird. Der Hafer hat eine sehr lange Tradition und ist seit frühesten Zeiten bekannt – als Lebensmittel und als Arzneimittel. In der Antike wurde er beispielsweise als Brei gegen Durchfall eingesetzt oder in Form von Haferschleim bei Husten verabreicht. Außerdem war er in der Volksmedizin ein beliebtes Getränk zur Stärkung der Nerven.


Als Grünen Hafer bezeichnet man die grünen oberirdischen Teile der Haferpflanze, also das grün geerntete Haferkraut. Die Ernte erfolgt hierbei kurz vor der Vollblüte. Anschließend wird das Kraut rasch getrocknet, bevor es zur Weiterverarbeitung kommt. Haferkraut wirkt beruhigend, indem es Einfluss auf das dopaminerge System im Gehirn nimmt. Klinische Studien lieferten Hinweise darauf, dass Haferextrakte leichte Stresssymptome lindern und sich positiv auf die Aufmerksamkeit und Konzentration auswirken könnten.


DR. KOTTAS Grüner Hafertee mit Kakaoschalen schmeckt angenehm schokoladig und eignet sich ideal für Schüler*innen und Studierende. Ebenso bietet er sich als entspannender Begleiter für stressige berufliche Situationen und andere Herausforderungen an.

Geschmacklich überzeugt der entspannende Kräutertee aus Grünem Hafer mit einem leicht süßlichen Aroma.

Melisse (Melissa officinalis)


Die Melisse oder Zitronenmelisse ist für ihren herrlichen zitronigen Duft bekannt. Ihr Name leitet sich vom griechischen Wort melitta – übersetzt „Honigbiene“ – ab. Denn das aromatische Lippenblütengewächs erfreut sich bei Bienen enormer Beliebtheit. Als eine der ältesten Heilpflanzen des Mittelmeerraums beeindruckt die Melisse mit einem vielfältigen Wirkspektrum.


Unterschiedliche Untersuchungen belegen die angstlösende Wirkung der Melisse, die mitunter auf die enthaltene Rosmarinsäure zurückzuführen ist. Diese beeinflusst den GABA-Stoffwechsel im Gehirn. GABA oder Gamma-Aminobuttersäure ist ein Neurotransmitter im zentralen Nervensystem, der zur Reduzierung von Ängsten und innerer Unruhe beiträgt.


Aus diesem Grund eignet sich die beruhigende Melisse hervorragend für Kinder und Jugendliche, die beim Lernen unter Konzentrationsstörungen leiden. Darüber hinaus stärkt sie die Gehirnleistung und unterstützt das Gedächtnis. Bei nervöser Unruhe, etwa vor Prüfungen in der Schule oder Universität, kann es helfen, schluckweise Melissentee* zu trinken.

Seit langem wird der Melisse eine angstlösende und beruhigende Wirkung nachgesagt.

Grüner Tee


Der Grüne Tee zählt zu den beliebtesten Heißgetränken weltweit. Es gibt ihn in vielen verschiedenen Formen und Varianten. Wie der Schwarze Tee wird er aus den Blättern der Teepflanze (Camellia sinensis) hergestellt. Anders als dieser wird der Grüntee nur minimal oxidiert und nicht fermentiert. Je nach Herstellungsmethode werden die Blätter nach der Ernte erhitzt oder gedämpft, wodurch die Enzymaktivität gehemmt und die Oxidation unterbrochen wird. Anschließend werden sie gerollt und getrocknet.


Die Wirkstoffe verändern sich im Zuge des Verfahrens kaum. Im Hinblick auf seine stoffliche Zusammensetzung unterscheidet sich der Grüntee minimal vom voll oxidierten Schwarztee. So enthält Grüner Tee zum Beispiel mehr Theanin. Die relaxierend wirkende Aminosäure wird nämlich teilweise bei der Oxidation abgebaut. Zudem ist der Koffeingehalt meist niedriger als beim Schwarztee, wenngleich es gravierende sortenspezifische Unterschiede gibt. Bancha gilt etwa als überaus koffeinarm, während Sencha viel Koffein enthält. Der ebenfalls erhältliche koffeinfreie Sencha wird hingegen technisch entkoffeiniert.


Zahlreiche gesundheitsförderliche Eigenschaften des Grünen Tees sind wissenschaftlich gut dokumentiert. Auf das zentrale Nervensystem wirkt er stimulierend und neuroprotektiv. Maßgeblich hierfür verantwortlich gemacht werden die reichlich enthaltenen Polyphenole, darunter Flavonoide, Catechine und Gerbstoffe. Das Koffein des Grüntees entfaltet seine anregende Wirkung langsam und nachhaltig – im Gegensatz zu Kaffee, das den Energiepegel schnell nach oben schießen und wieder abfallen lässt.

Grüner Tee stellt eine hervorragende Alternative zu Kaffee dar.

Rosenwurz (Rhodiola rosea)


In der chinesischen, tibetanischen und russischen Volksheilkunde hat die Rosenwurz eine lange Tradition als Stärkungsmittel. In westlichen Ländern sind die vielfältigen Wirkungen des Dickblattgewächses erst seit relativ kurzer Zeit bekannt. Die wissenschaftliche Forschung zur Rosenwurz steht demnach erst am Anfang.


Als Adaptogen unterstützt die Heilpflanze die Beibehaltung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Rosenwurz-Extrakte wirken kognitiv stimulierend und können somit bei chronischer Erschöpfung und stressbedingter Müdigkeit helfen. Gleichzeitig weisen sie eine emotional beruhigende Wirkung auf. Die antidepressiven Eigenschaften der Rosenwurz gelten als wissenschaftlich erwiesen. Überdies gibt es einige neuere Studien, die den Ermüdungsindex untersuchen. Im Rahmen dessen werden die audiovisuelle Wahrnehmung, die Aufnahmefähigkeit und das Kurzzeitgedächtnis getestet. Nach der Einnahme von Rosenwurz-Extrakten konnte eine Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit und psychischen Belastbarkeit festgestellt werden.


In den skandinavischen Ländern hat die Rosenwurz lange Tradition.

Fazit


Konzentrationsschwierigkeiten sind oft eine Folge ungesunder Lebensgewohnheiten. Eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung fördern hingegen die geistige Klarheit und Leistungsfähigkeit. Gezielte Unterstützung können pflanzliche Hausmittel leisten, die in unterschiedlichen Darreichungsformen verfügbar sind. Wer ungesüßten Grünen Tee oder Kräutertee mit Melisse oder Grünem Hafer trinkt, sorgt zusätzlich für eine entsprechende Flüssigkeitszufuhr. Regelmäßig eingenommen können Pflanzenextrakte in Form von Kapseln ebenfalls unterstützend wirken.



*Dieses Arzneimittel ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Verwendung für die genannten Anwendungsgebiete registriert ist. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.




Quellen
Bachmann, C. (2013): Phytotherapie gegen Ruhelosigkeit und Einschlafschwierigkeiten bei Kindern. Ein Kombinationspräparat erweist sich als wirksam. Ars Medici (Thema Phytotherapie) 3/2013, 555–556.
Barnes J., Anderson L. A. & Phillipson J. D. (2007): Herbal Medicines, third edition – Melissa. Pharmaceutical Press: London.
Bäumler, S. (2012). Heilpflanzen Praxis heute. Arzneipflanzenporträts. Urban & Fischer.
Blaschek, W. (Hrsg.) (2016). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis, 6. Auflage, Stuttgart.
Lange, K. W., Lange, K. M., & Nakamura, Y. (2022). Green tea, epigallocatechin gallate and the prevention of Alzheimer’s disease: Clinical evidence. Food Science and Human Wellness, 11(4), 765–770. doi: 10.1016/j.fshw.2022.03.002
Pschyrembel Online, Verlag Walter de Gruyter, Berlin, Artikel „Konzentrationsstörung“ (URL = https://www.pschyrembel.de/Konzentrationsst%C3%B6rung/K0C58/doc/, zuletzt aufgerufen am 07.08.2024).
Stangl, W. (2024): Konzentration. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik (URL = https://lexikon.stangl.eu/541/konzentration, zuletzt aufgerufen am 07.08.2024).

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