Juli 26, 2024

Kräuter gegen Schwitzen & Hitze

Natürlich cool bleiben

Schwitzen ist gut und wichtig. Doch gerade in den heißen Sommermonaten kann es manchmal unangenehm werden. Zum Glück hält die Natur wirksame Mittel gegen übermäßiges Schwitzen bereit. Heilkräuter wie Salbei oder Pfefferminze leisten als pflanzliche Antischweißmittel bzw. schweißhemmende Hausmittel Erste Hilfe.


Warum schwitzen wir?


Schwitzen ist ein natürlicher und lebensnotwendiger Mechanismus, der in erster Linie der Wärmeregulation dient. Ob bei sommerlichen Temperaturen, körperlicher Anstrengung oder psychischer Anspannung – es schützt den menschlichen Körper zuverlässig vor Überhitzung. Auf diese Weise geben wir überschüssige Körperwärme nach außen ab, sodass unsere Körperkerntemperatur konstant bleibt.


Alle Menschen schwitzen – Erwachsene produzieren nicht selten mehrere Liter Schweiß pro Tag. Es besteht also kein Grund, sich für das Schwitzen zu schämen. Übrigens: Im Laufe der Evolution brachte uns Menschen die Fähigkeit zur Schweißproduktion gegenüber anderen Säugetieren einen erheblichen Vorteil. So war der Homo erectus dank der Thermoregulation durch Schweiß zu langen Ausdauerjagden fähig. Wildtiere ohne Schweißdrüsen erschöpften wiederum schnell und waren somit leichte Beute.


Wer denkt, dass Schwitzen hauptsächlich der Entgiftung dient, erliegt einem weit verbreiteten Irrglauben. Egal, wie viel wir schwitzen: Schadstoffe lassen sich nicht einfach ausschwitzen. Für das Ausleiten von schädlichen Stoffen und Stoffwechselabfallprodukten sind Nieren und Leber zuständig. Dennoch kann intensives Schwitzen im Zuge von Saunagängen gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Diese sind unter anderem auf die verbesserte Hautdurchblutung zurückzuführen.


Allgemeine Tipps gegen das Schwitzen


Wie bereits erwähnt: Schwitzen ist per se nichts Ungewöhnliches oder Besorgniserregendes. Kommt es jedoch über einen längeren Zeitraum zu einer starken Schweißbildung, kann dies durchaus ernsthafte physiologische Ursachen haben. Krankhaftes übermäßiges Schwitzen wird als Hyperhidrose bezeichnet und erfordert fachärztliche Behandlung.


Die wichtigste Maßnahme bei Hitze und starkem Schwitzen ist ausreichendes Trinken. Wer intensiv schwitzt, verliert viele Mineralstoffe und sollte den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Jeder Erwachsene sollte täglich mindestens zwischen 1,5 und 2 Liter trinken. Bei körperlicher Ertüchtigung und heißen Außentemperaturen fällt der Flüssigkeitsbedarf deutlich höher aus. Idealerweise nehmen Sie an warmen Tagen Wasser sowie lauwarme, ungesüßte Früchte- oder Kräutertees zu sich. Auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Schwarz- oder Grüntee sollten Sie hingegen lieber verzichten. Diese belasten den Kreislauf zusätzlich und verstärken das Schwitzen. Dasselbe gilt für alkoholische Getränke.


Wenn die Sommerhitze Ihnen zusetzt, sollten Sie außerdem auf Ihre Ernährung achten. Schweißtreibende Speisen mit scharfen Gewürzen sollten Sie an diesen Tagen besser meiden. So ruft beispielsweise das in Chilischoten enthaltene Capsaicin mitunter regelrechte Schweißausbrüche hervor. Für Erfrischung sorgen Obst- und Gemüsesorten mit hohem Flüssigkeitsgehalt, wie zum Beispiel Wassermelonen, Ananas, Zitrusfrüchte oder Gurken. Lebensmittel mit viel Zink wie Nüsse, Milch- oder Getreideprodukte sind ebenfalls empfehlenswert.

Wer viel schwitzt, sollte ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, beispielsweise in Form von Früchten oder lauwarmen Tees.

Weitere Tipps für den Umgang mit der Hitze und dem Schwitzen:


  • Schützen Sie sich vor der Hitze, indem Sie kühle, schattige und gegebenenfalls klimatisierte Orte aufsuchen. Verdunkeln Sie tagsüber die Wohn- und Arbeitsräume und lüften Sie frühmorgens oder nachts.

  • Zimmerpflanzen wie Kolbenfaden, Bogenhanf, Gummibaum, Geigenfeige oder Fensterblatt fungieren als natürliche Klimaanlage. Sie filtern Schadstoffe aus der Raumluft, produzieren Sauerstoff und erhöhen die Luftfeuchtigkeit.

  • Achten Sie bei der Wahl Ihrer Kleidung darauf, dass diese nicht zu eng am Körper anliegt. Chemische Textilfasern sind für Menschen, die zu einer starken Schweißbildung neigen, nicht zu empfehlen. Atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle, Leinen oder Seide ermöglichen eine effektive Feuchtigkeitsregulierung.

  • Gönnen Sie sich zwischendurch kleine Frischekicks, indem Sie Gesicht und Nacken befeuchten. Halten Sie Ihre Hände und Handgelenke oder Füße immer wieder unter fließendes Wasser.


Kräuter gegen das Schwitzen


Glücklicherweise ist gegen das Schwitzen mehr als nur ein Kraut gewachsen. Unter anderem haben sich einige der an ätherischen Ölen reichen Lippenblütler als effektive Hausmittel bei unangenehmer Schweißbildung erwiesen. Mit natürlichen Antischweißmitteln lassen sich stressbedingte oder hormonell bedingte Schweißausbrüche sowie die sommerliche Hitze leichter ertragen. Zu den wichtigsten schweißhemmenden Kräutern zählen die folgenden Pflanzen:


Salbei


Mit seinen unzähligen positiven Eigenschaften gilt der Salbei als echter Allrounder unter den Heilkräutern. Seit dem Altertum wird das vielseitige Lippenblütlergewächs für seine antioxidative und antibakterielle Wirkung geschätzt. Obendrein hat es sich als pflanzlicher Schweißhemmer als überaus effektiv erwiesen. Der Grund: Die enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe wirken adstringierend (zusammenziehend) sowie geruchshemmend. Salbei trägt zu einer Verengung der Schweißdrüsen und zu einer verminderten Schweißbildung bei.


Traditionell finden sich die Blätter der Heilpflanze daher in vielen Frauenteemischungen. Insbesondere zur Linderung von (nächtlichen) Schweißausbrüchen während der Menopause hat sich die deutsche Arzneipflanze des Jahres 2023 bewährt. Der würzig-bittere Salbeitee* eignet sich hervorragend als Begleiter durch sommerliche Hitzeperioden. Mehrere Tassen über den Tag verteilt können zu einer Verringerung der Schweißmenge beitragen. Wer in der Nacht stark schwitzt, sollte regelmäßig vor dem Zubettgehen eine Tasse lauwarmen oder kalten Salbeitee trinken.


Zusatz-Tipp: Über einen längeren Zeitraum getrunken können Teemischungen mit Salbei wie der Schweißhemmende Kräutertee aus dem KOTTAS Kräuterhaus helfen.


Äußerlich angewendet erzielt Salbei ebenfalls beeindruckende Resultate. Bei „Schweißfüßen“ schaffen beispielsweise Fußbäder Abhilfe.


So geht’s:

  • 30 Gramm getrocknete Salbeiblätter mit einem Liter heißem Wasser aufgießen.

  • Nach Bedarf und Verfügbarkeit ein paar Tropfen Essig, Pfefferminz- oder Lavendelöl hinzufügen.

  • Abkühlen lassen, bis die Temperatur des Wassers als angenehm empfunden wird.

  • Mindestens 15 Minuten lang die Füße im Aufguss baden.

Der Echte Salbei wirkt geruchshemmend und sorgt für eine verminderte Schweißbildung.

Pfefferminze


Minzen sorgen bei körperlicher Anstrengung und hohen Temperaturen für Abkühlung. Im Maghreb (Nordafrika) trinken die Menschen traditionell den warmen Aufguss der Nanaminze, um sich bei heißen Außentemperaturen zu erfrischen. Die etwas schärfere Pfefferminze punktet mit vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften und wirkt – von innen und außen – kühlend.


Verantwortlich dafür ist das kostbare ätherische Öl, das in den Blättern sitzt, und als Komponente darin allen voran das Menthol. Dieses stimuliert die Kälterezeptoren und ruft in Nase, Mund- und Rachenraum ein angenehmes Frischegefühl hervor. Darum ist die Pfefferminze häufig in Zahnpasten, Kaugummis und Mundspülungen enthalten. Mit ihrem frischen Aroma verfeinert die geschmacksintensive Minze-Art zudem sommerliche Desserts und Cocktails.


Die sportmedizinische Forschung beschäftigte sich in den vergangenen Jahren intensiv mit den kühlenden Effekten der Pfefferminze. Verschiedene Untersuchungen kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: So wirkt sich die Einnahme mentholhaltiger Getränke in heißer Umgebung offenbar positiv auf die Leistung von Sportler*innen aus. Das Menthol beeinflusst die menschliche Wahrnehmung von Hitze und zögert das Erreichen der Erschöpfungsgrenze hinaus.


Doch nicht bloß vor dem oder beim Sport lohnt sich der Genuss von Pfefferminztee*. An warmen Tagen eignet sich das erfrischende Heißgetränk als kühlende Alternative zum koffeinhaltigen Schwarztee oder Kaffee.

Durch das enthaltene Menthol erfrischt Pfefferminztee auch warm getrunken.

Melisse


Ein weiteres Lippenblütlergewächs, das sich für heiße Tage und bei übermäßigem Schwitzen anbietet, ist die Melisse. Aufgrund ihres intensiven Zitronendufts ist die beliebte Heilpflanze ebenso als Zitronenmelisse bekannt. Ihr Aroma erinnert ein wenig an jenes der Pfefferminze. Jedoch enthält ihr ätherisches Öl kein kühlendes Menthol, sondern Citral und Citronellal als Hauptkomponenten. Aus diesem Grund weist die Melisse eine erfrischende Zitrusnote auf.


Daneben bringt dieses ausdauernde Gewächs weitere Vorteile mit sich, die Sie sich gerade in der heißen Zeit des Jahres zunutze machen können. Dank der enthaltenen Rosmarinsäure und anderer Inhaltsstoffe wirkt die Zitronenmelisse leicht sedierend, angstlösend und beruhigend. Sie stimuliert den sogenannten GABA-Stoffwechsel im Gehirn und hilft so dabei, Ängste und innere Unruhe abzubauen.


In schlaflosen Sommernächten sorgt sie somit für Abkühlung sowie Entspannung und ist deshalb oftmals das Mittel der Wahl. Um leichter einzuschlafen, nehmen Sie am besten etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen eine Tasse Melissentee* zu sich. Tagsüber dient der erfrischende Tee aus den Blättern der Zitronenmelisse überdies als idealer Durstlöscher.

Mit ihrer angstlösenden, leicht sedierenden Wirkung erleichtert die Zitronenmelisse in heißen Sommernächten das Einschlafen.

Tausendguldenkraut


Das Tausendguldenkraut oder Tausendgüldenkraut ist ein Bitterkraut aus der Familie der Enziangewächse. Schon seit Jahrtausenden wird es als Arzneipflanze geschätzt. In erster Linie ist es bei Magen- und Verdauungsbeschwerden sowie aufgrund seiner appetitanregenden Wirkung im Einsatz. Weniger bekannt ist allerdings, dass das Tausendguldenkraut auch bei starkem Körpergeruch durch übermäßiges Schwitzen helfen kann.


So funktioniert es:
Einen Filterbeutel Tausendguldenkrauttee* pro Tasse mit 250 ml kaltem Wasser übergießen, zudecken und für 8 bis 10 Stunden ziehen lassen. Danach je nach persönlichem Empfinden ein wenig erwärmen und den bitteren Sud schluckweise trinken. Aber Achtung: Mehr als eine Tasse pro Tag sollten Sie nicht zu sich nehmen.

Bei unangenehmem Schweißgeruch kann das Tausendguldenkraut helfen.

Fazit


Wenn die Temperaturen steigen, werden die menschlichen Schweißdrüsen aktiv. Im Sommer ist Schwitzen ebenso normal wie bei hormonellem Ungleichgewicht oder in (körperlich) herausfordernden Situationen. Trotzdem stellen Schweißausbrüche und Hitze für viele Menschen eine große Belastung dar. Abhilfe schaffen häufig einfache Maßnahmen wie luftige Kleidung oder das Abdunkeln der Wohn- und Arbeitsräume. Pflanzliche Mittel wie Salbei, Pfefferminze, Melisse oder das Tausendguldenkraut können für Linderung sorgen. Und weil in schweißtreibenden Zeiten die Flüssigkeitsaufnahme oberste Priorität hat, bieten sich Aufgüsse dieser Kräuter als Hausmittel gegen das Schwitzen besonders an.



*Dieses Arzneimittel ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Verwendung für die genannten Anwendungsgebiete registriert ist. Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.


Quellen:
Bäumler, S. (2012). Heilpflanzen Praxis heute. Arzneipflanzenporträts. Urban & Fischer.
Blaschek, W. (Hrsg.) (2016). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka: Ein Handbuch für die Praxis, 6. Auflage, Stuttgart.
Flood T. R. (2018). Menthol Use for Performance in Hot Environments. Current sports medicine reports, 17(4), 135–139.
Niedenthal, T. & Stange R. (2023): Salbei – Salvia officinalis L. Zeitschrift für Komplementärmedizin, 15(3): 54–56.
Stevens, C. J. & Best, R. (2017). Menthol: A Fresh Ergogenic Aid for Athletic Performance. Sports medicine (Auckland, N.Z.), 47(6), 1035–1042.

FOLGE UNS AUF
   

KOTTAS Kräuterhaus
Freyung 7
A-1010 Wien

Öffnungszeiten
Mo - Fr 8:30 - 18:00
Sa 9:00 - 12:30
Telefon +43 1 533 9532
KOTTAS PHARMA GmbH - Firmenzentrale
Eitnergasse 8
A-1230 Wien
© 2024 KOTTAS PHARMA GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
KOTTAS Kräuterhaus
Freyung 7
A-1010 Wien

Öffnungszeiten
Mo - Fr 8:30 - 18:00
Sa 9:00 - 12:30
Telefon +43 1 533 9532

KOTTAS PHARMA GmbH - Firmenzentrale
Eitnergasse 8
A-1230 Wien

STANDORT & KONTAKT
APOTHEKEN
IMPRESSUM
DATENSCHUTZ
© 2024 KOTTAS PHARMA GmbH. Alle Rechte vorbehalten.